
In den zwei anderen Gebäuden sind die Kinder untergebracht. Eines der Gebäude hat die Schlafräume und Toiletten und Duschen. Das andere die Küche und einen Essraum, der auch zur Unterrichtung und zum Spielen für die größeren (noch nicht schulpflichtigen Kinder) verwendet wird. Spielzeug sieht man so gut wie

keines.
Die Kinder wurden meist von den Eltern verstoßen bzw. die Eltern sind nicht in der Lage um für die Kinder zu sorgen. In einigen Fällen gibt es die Eltern auch nicht mehr. Kurz vor unserer Ankunft sind wieder vier Babys dazu gekommen (unter anderem auch ein Zwillingspärchen), zum Teil einfach vor dem Hoftor abgelegt und zurückgelassen. Die Babys sind absolut winzig. Im Waisenhaus wird zumindest hinsichtlich der Grundbedürfnisse für die Kleinen gesorgt werden.

Ich und die zwei Französinnen hatten in der ersten Woche mal bei den Babys geholfen, mal bei den Vorschulkindern und mal in der Praxis, so dass wir einen kleinen Überblick über alle Bereiche bekommen konnten. Jetzt können wir uns mehr oder weniger selber aussuchen, wo wir mithelfen. Was mich betrifft, sind das eher die Vorschulkinder, da man

mit diesen am meisten machen kann. Der Tag geht für uns in der Regel um 8 Uhr morgens los, dann ist Mittagspause von 12 bis 15:30 und dann geht’s weiter bis 17:30. In der Mittagspause laufen wir entweder direkt zurück zum Haus (ein 15- bis 20-minütiger Marsch in der prallen Mittagssonne) oder wir nehmen ein Taxi-Motorrad zum Internetcafé in der Stadt und dann später ein weiteres nach Hause. Zu Hause wird dann gegessen, meistens zubereitet von einem der Mitarbeiter der Organisation, mit der ich reise. Abends läuft es ähnlich ab.
Die Vorschulkinder

werden von einer Erzieherin betreut. Diese versucht den kleinen Lieder, malen auch ein bisschen schreiben usw. beizubringen. Falls die Kinder nicht hören gibt es auch schon mal Schläge (mit Stock). Naja, wir haben schon mal anklingen lassen, dass das bei uns zu Hause mit Sicherheit nicht ok wäre und versuchen auch zu zeigen, wie bei uns Disziplin und Respekt geschaffen wird, aber meistens bekommen wir dann erklärt, dass so nun mal die hiesige Kultur ist.
Im Allgemeinen fällt einem hier auf, dass nur sehr wenig Spielzeug

den Kindern zur Verfügung steht. Selbst das Spielzeug, das die zwei Französinnen mitgebracht haben, hat man nach wenigen Tagen kaum noch sehen können. Das bedeutet natürlich auch, dass die Kinder gar nicht richtig wissen, wie man mit Spielzeug umgeht und so wird was neu ist auch schnell kaputt gemacht (z.B. die kleinen Matchboxautos waren am Ende nicht nur in sämtliche Einzelteile zerlegt, sondern hatten auch kräftige Dellen; den kleinen Puppen fehlten schnell Arme, Beine und Köpfe, von den Kleidungsstücken ganz zu schweigen). Bei den Puzzles haben wir dann schon ein bisschen mehr aufgepasst, dass nicht alles gleich zerstört wird ... noch nicht mal die größeren unter den Kindern konnten die einfachsten (2-teiligen) Puzzles ohne Probleme bewältigen...

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