Mittwoch, 18. März 2009

Tourismus

Sehr viel habe ich bisher noch nicht von Togo gesehen. Der Strand von Lomé war schon eine Attraktion. Dann natürlich die Städte Lomé und Sokodé, wobei Sokodé eigentlich nicht gerade als Stadt bezeichnet werden kann. Es ist doch schon eher ein großes Dorf.

An unserem ersten vollen Wochenende in Sokodé hatten wir das Glück, dass gerade an diesem Wochenende ein großes Fest in Sokodé angesagt war. Also sind wir Samstagnachmittag nach 3 Uhr in die Stadt gefahren. Dort war auch schon richtig Rummel auf den Straßen. Wir liefen zum Stadium (ist eher ein großer Platz, als ein Stadium wie wir es kennen), wo der Hauptschauplatz sein sollte. Außer dass da extrem viel Menschen waren und damit noch ein bisschen mehr Staub aufgewirbelt wurde als sonnst, konnte man auf den ersten Blick das nicht unbedingt als ein Fest identifizieren. Kurz nach unserer Ankunft wurden wir aber schnell von mehreren wenig bekleideten Herren gestoppt, die darauf drängten uns ihren Messertanz vorzuführen, was wirklich beeindruckend ist. Im Laufe des Nachmittags hatten wir dann noch mehrere dieser Privatvorführungen, wobei ich versuchte die Anzahl in Grenzen zu halten, da ich kein Kleingeld dabei hatte (man hatte uns vorher nicht gesagt, dass am Ende dieser kleinen Vorstellungen es Brauch ist etwas Kleingeld zu geben). Bei einigen dieser Vorstellungen wollte ich auch lieber nicht hinschauen, vor allem wenn Kinder 'verwendet' wurden oder mit den Messern an Augen und im Mund (symbolisch) rumgesäbelt wurde.

Am ersten Sonntag dann, haben wir uns vom Priester, der im Waisenhaus arbeitet, mitnehmen lassen zu seiner Kirche. Von außen eher nur die Form einer Scheune, sah man drinnen schon eher, dass es als Kirche verwendet wird. Plastikstühle aufgereiht an beiden Seiten (die Frauen links, die Männer rechts - und die Kinder draußen auf Stühlen unterm Vordach) und vor den Reihen an Plastikstühlen noch ein paar Bänke. Dann das Podium, an dessen Seite auch Plastikstühle standen auf die wir uns setzen durften, als Ehrengäste. Eigentlich erwartete ich einen ganz normalen Afrikanischen Gottesdienst. Allerdings war dies nicht so, denn außer uns Dreien waren auch noch weitere Gäste eingeladen - die Mitglieder von ca. 4 Kirchengemeinden der Umgebung (wobei sämtliche Priester und die mitgebrachten Gattinnen auf Stühlen auf dem Podium hinter der Kanzel saßen). Wenn ich das richtig verstanden habe, handelte es sich um den traditionellen Jahreswechsel hier. Es wurde dann auch viel gesungen und getanzt und auch gebetet (wobei jeder sein eigenes Gebet aufzusagen scheint und das zum Teil in sehr leidenschaftlicher Manier in Bezug auf Mimik und Gestik, was ein einziges lautes Gemurmel im Raum ergab). Am Ende dann noch eine Versteigerung an Esswaren, die mitgebracht wurden, inklusive lebendes Geflügel ... Anschließend wurden wir zusammen mit den Priestern und deren Gattinnen zum Essen bei 'unserem' Priester eingeladen. Es gab Maisbrei mit Fisch und einer scharfen Soße, natürlich gegessen mit der Hand...

Das zweite Wochenende war viel ruhiger und weniger touristisch. Lediglich am Sonntag waren wir am späten Nachmittag Richtung Norden gefahren, um da auf der Strasse nach Kara den Felsbrocken (Faille d'Alejo) zu bewundern, der von den Deutschen in zwei Hälften gespaltet wurde. Von dort hatte man auch einen schönen Ausblick auf die Berglandschaft. Dann waren wir auch noch an einem anderen Ort, der allerdings eher wie die Baustelle einer 'modernen' Wohnanlage aussah. Da hatte es wohl am Tag davor ein großes religiöses Fest gegeben, wo viele Christen hingepilgert sind. Viel konnte man davon aber nicht mehr sehen und auch sonst war da nichts weiter Interessantes zu sehen.

Diese Woche versuche ich zum Markt in Tchamba zu kommen. Auf dem Weg dahin soll es auch einiges zu sehen geben...

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