Freitag, 6. November 2009
Bleibt noch die Frage, was ist mit den Projekten für die ich nach Afrika gegangen bin?
Ja, das waren zum einen das Waisenhaus und zum anderen die psychologische Hilfe im Gefängnis.
Im Waisenhaus habe ich dann auch drei Monate gearbeitet, was eine schöne aber auch anstrengende Erfahrung war. Mein Französisch ist besser geworden und ich habe auch viel dazu gelernt. Ob mein Beitrag viel gebracht hat, glaube ich allerdings weniger. Die Erzieherin hatte mich zwar um Tipps und Rückmeldung gebeten, allerdings bei meinen Besuch vier Monate später hatte sich nicht viel verbessert (wie ich auch schon hinsichtlich der Rückmeldung anderer Freiwilliger beobachtet hatte).
Die psychologische Hilfe im Gefängnis war schlicht und einfach (noch) gar nicht möglich, wie ich einige Wochen nach meiner Ankunft in Sokodé endlich herausgefunden hatte. Das Projekt war zwar schon in der Planung und Gespräche mit dem Gefängnis und Staatsanwalt hatten wohl auch schon stattgefunden, aber mit den Gefangenen wurde noch nicht gearbeitet, da man nicht genügend finanzielle Mittel zur Materialbeschaffung hatte (wie man mir sagte). Viel war nicht nötig, da außer der psychologischen Hilfe, vorerst nur ein Alphabetisierungskurs angeboten werden sollte und da lag es Nahe, dass ich ein wenig aushelfe, denn schließlich war die Arbeit im Gefängnis ja das Projekt für das ich hauptsächlich angereist war. Einen Monat später ging dann endlich der Alphabetisierungskurs los. Ich dachte, das ist besser als nichts und half auch gleich bei den ersten drei Unterrichtsstunden mit. Allerdings musste ich schnell feststellen, dass mein Französisch einfach nicht ausreichend für diese Aufgabe war (vor allem Aussprache, Rechtschreibung, Grammatik)… dann war es auch schon Zeit Sokodé zu verlassen für die kleine Reiseunterbrechung, welche zwischen den zwei Projekten liegen sollte… Ich hatte dann noch einige Male bei AVECS (der Organisation mit der ich reiste) angefragt ob psychologische Hilfe jetzt möglich ist, aber leider keine Antwort darauf bekommen. Da die Alphabetisierung keine geeignete Alternative war und noch eine Runde Vollzeit-Waisenhaus mich auch nicht gerade anzog (leider bin ich letztendlich doch nicht die begabteste Alleinunterhalterin für größere Gruppen von Kindern), bin ich bei Nico geblieben und habe ihm ein wenig bei seinen Microkreditprojekten geholfen.
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