Freitag, 6. November 2009

Hilfe für Afrika

Der deutsche Botschafter in Cotonou sagte mal zu mir, dass die meiste Hilfe nur ein Tropfen auf ’nem heißen Stein ist. Man kommt, hilft, geht und irgendwie hat sich doch nichts verändert. Der einzelne Freiwillige, der da eifrig an der Seite Einheimischer im Gesundheits- oder Sozialwesen oder auf den Feldern sein Bestes gibt, wird nur begrenzt bis gar keine längerfristigen Veränderungen bewirken (mit eventuell der Ausnahme von Alphabetisierung und anderen Bildungsangeboten, wobei diese oftmals besser von Einheimischen realisiert werden, da diese in den lokalen Dialekten und kulturspezifisch unterrichten können). Selbst einige der größeren Projekte, die mit westlicher Hilfe realisiert wurden – Strassen, Bananenplantagen, Laboratorien etc. – sind aufgrund mangelnder Instandhaltung früher oder später wieder zugrunde gegangen…

Also gar nicht mehr helfen? Nee, natürlich nicht. Microkredite scheinen eine ganz gute Lösung zu sein. Zumindest helfen sie Veränderungen zu schaffen, die von der einfachen Bevölkerung ausgehen und dadurch auch Erfolge erzielen, die hoffentlich langfristiger sind. Und wir haben da so einige fleißige Unternehmer kennengelernt, die mit Hilfe von Microkrediten ihr Leben verbessert haben und dadurch indirekt auch die örtliche Wirtschaft und Gemeinschaft gestärkt haben. Aber auch Hilfsprojekte, wie Plan oder SOS Kinderdorf, die hauptsächlich vor Ort ihre Mitarbeiter rekrutieren, um örtliches Wissen und Fähigkeiten zu fördern und aufrechtzuerhalten, sind sicherlich Unterstützung wert. Heifer fanden wir auch beeindruckend. Da wurden den Dorfeinwohnern nicht nur Tiere, Stall und Bildung gegeben, sondern auch abverlangt, dass sie vom Einkommen aus der Zucht den Stall nach und nach zurückzahlen und eine bestimmte Anzahl der Nachkömmlinge an eine andere Familie abgeben, so dass das Geschenk ‚weiterleben’ kann und noch vielen anderen Dorfbewohnern helfen kann. Auch hier wurde mit Einheimischen zusammengearbeitet, die potentielle kulturbedingte Probleme schnell erkennen und mit geeigneten Maßnahmen entgegen wirken konnten.

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