Freitag, 6. November 2009

Fazit

Afrika hat mich so manchmal zum schmunzeln gebracht. Da sieht man zum Beispiel erwachsene Männer ganz stolz dahin strampeln auf ihrem Kinderfahrrad (natürlich gebraucht erstanden) und pinkfarbene Mädchenrucksäcke auf Herrenrücken. 25°C sind schon ausreichend kalt, um sich schnell den Anorak oder Wollpulli überzustreifen und Mützen aller Art sind ohnehin ein modischer Knaller (inklusive Bommelmützen, Schlafmützen und Plüschmützen)…

Abseits vom europäischen Luxusleben und Stress fand ich es direkt richtig angenehm mal ganz einfach zu leben und nicht ständig unter Druck zu stehen. Und irgendwie war es dann auch gar nicht so verwunderlich, dass die Menschen im Allgemeinen so viel glücklicher und ausgeglichener wirkten.

Eine Sache hatte mich allerdings doch ziemlich genervt in Afrika und das war das ständige ‚gib mir das’ oder ‚gib mir jenes’, vor allem wenn es von Kollegen oder Freunden kam. Ob nun Geld oder Sachgegenstände, frei nach dem Motto ein ‚Weißer’ hat doch eh genug und sollte doch auch etwas abgeben können… sicherlich liegt das auch allgemein in der Kultur, da auch untereinander die Afrikaner sich direkt und ohne Scheu um (Geld-)Geschenke bitten, nur wenn dein vermutlicher Reichtum allein an der Hautfarbe festgemacht wird, kann das schon nerven und man fragt sich dann natürlich auch: „ist der jetzt wirklich ein Freund oder ist der bloß an dem vermeintlichen Gewinn interessiert?“ Ich habe ja eigentlich auch gar nichts dagegen, das zu teilen, was ich habe. Allerdings frustriert es mich, wenn ich dann sehe, dass meine Geschenke zum Fenster raus geworfen werden (da wird das Geld für Zigaretten ausgegeben oder Spielzeug einfach draußen Wetter und Hunden ausgesetzt). Frustrierend ist auch, wenn man merkt, das der Beschenkte sich nur darauf verlässt, dass andere aushelfen, aber selbst nicht viel tut, um seine Situation zu verbessern. Zum Glück war nicht jeder so und auch wenn man bei Anfrage nichts gab, hatte man nicht mit Aggressionen oder so zu rechnen; nur eben mit Enttäuschung und eventuell dem Stigma geizig zu sein oder nicht helfen zu wollen.

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